Über die Sehnsucht nach dem Anderswo
» MI 21. SEPT 2022 / 20.00h
→ das Röhm/Falzerei, Schorndorf
Musik von Rossi, Merula, Strozzi, jemenitische und bosnische Folk- Musik, u.a.
Sopran // Tehila Nini Goldstein
Harfe // Luise Enzian
Viel von den Werten und Schätzen unserer Traditionen wurden uns im Intimsten, im geflüsterten Wort unserer Mütter und Großmütter weitergegeben.
Sie sind vergessene Zeugen unserer sich ständig verändernden Welt.
Die Sängerin Tehila Nini Goldstein wuchs von klein auf in der Verwebung verschiedener Kulturen auf: jemenitisch-israelisch, europäisch-jüdisch-amerikanisch.
Musik war allgegenwärtig.
Von ihrer Großmutter mütterlicherseits erhielt sie einen Schatz an traditionellen jemenitischen Liedern, die nur mündlich weitergegeben wurden, von ihrer Großmutter väterlicherseits die Klänge ihrer klassisch ausgebildeten Stimme von ihrer Mutter, die Lieder des aufstrebenden Country und amerikanischen Folk und von ihrer Cousine, dem weltberühmten Popstar Noa, die Klänge unserer Zeit.
Unvergängliche Schönheit und die eigentümliche Würde des Abschieds erfuhr Luise Enzian, als sie ihre Mutter im Sterben in den Sommermonaten 2021 begleitete.
„Mit diesen unterschiedlichen, doch sich ergänzenden Erfahrungshorizonten haben wir uns auf den Weg gemacht, Musik zu sammeln, die Texturen aus Metaphern, Sprache, starken Emotionen und tief verwurzelten Geschichten zum Leben erweckt … Dies hier ist für unsere Mütter.“
Die Lieder umspannen Zeiten, Weltgegenden und Kulturen, doch eines eint sie: ihre existenzielle Wucht, die jedes von ihnen atmet.