RESILIUM: III. ÆTHER

» MI 28. Sept 2022 / 20.00h

→ das Röhm/Wasserwerkstatt, 1.Stock, Schorndorf

Musik von Georg Muffat, Charles Ives u.a.
In Zusammenarbeit mit Tristan & Associates
Fotografische Kooperation: Andreas Tobias: „The Island“ (2021)
Installative Regie/Dramaturgie: Tristan Braun

Violine // Fani Vovoni
Violine // Tristan Braun
Viola da Gamba // Patrick Sepec
Viola da Gamba // Friederike Däublin
Violone // Rüdiger Kurz
Cembalo // Stefan Steinemann
Laute // Andrew Maginley

Am dritten Abend hat sich die Form der starken Bezogenheit auf ein barockes Werk aufgelöst; das Zentrum ist hier verschleiert. Alte Musik antwortet vielmehr auf Neue Musik, Musik aus den unterschiedlichen Jahrhunderten verbinden sich mit zeitgenössischen Formaten. Die Klangbezogenheit verhält sich hier vielmehr auf die dahinterliegende Idee einer Annäherung an die Zeitlosigkeit. Die Suche nach tieferliegenden Ebenen sowie höherschwingenden Resonanzen verbindet sich in der Rückbesinnung auf eine letzte innere Instanz, die im Gegensatz zum Außen eine Sicherheit bieten kann. Nach den beiden Möglichkeiten der direkten emotionalen Reaktion aus den ersten beiden Abenden sucht Aether einen davon völlig losgelösten Zugang, der sich nicht in die Wildheit und Rohheit der direkten Emotion stürzt, sondern den größtmöglichen Bogen sucht. Er stellt nach dem Tod von Utopia eine Abstraktionsebene dar und sucht Zuflucht ohne sich nachhaltig abzukoppeln von einem Außen. Indifferenz wird zur friedlichen Melancholie. Vor dem Hintergrund eines immer disruptiveren Erlebens von Realität wird das nicht Greifbare eine ernstzunehmende Alternative. Wo haben wir den Zugang als Kollektiv dazu, wo vergangene Jahrhunderte Antworten in der Mystik, Religion und später sogar in der Kunst gesucht und gefunden haben?